Abonnieren Sie den vigo-Newsletter. Wir halten Sie zu allen interessanten Gesundheitsthemen auf dem Laufenden!

Wir verwenden Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.

Wie entsteht Muskelzucken?

ArtikelLesezeit: 2:00 min.
Junger Mann schneidet eine Grimasse

Bildnachweis: © stock.adobe.com / nickshot

Muskelzucken im Oberarm oder im Bein ist unangenehm. Aber wie entsteht es, was sind die typischen Auslöser – und was hilft gegen Muskelzucken? Wir erklären, wann Muskelzucken harmlos ist und wann Sie damit zum Arzt gehen sollten.

Expertenbild

Die Expertin zum Thema

Dr. Silke Leesemann

Fachärztin für Neurologie
ServiceCenter AOK-Clarimedis

Warum zucken die Muskeln im Arm oder anderen Körperteilen?

Kennen Sie das? Sie sitzen am Schreibtisch und plötzlich beginnt ein Muskel in Ihrem Arm unregelmäßig zu zucken. Solche unwillkürlichen Muskelzuckungen treten häufig auch am Auge, an den Händen oder in den Beinen und Füßen auf. Dabei handelt es sich in der Regel um sogenannte benigne Faszikulationen (BNF): feine Kontraktionen kleiner Muskelfasern direkt unter der Haut, die deutlich spürbar und häufig auch sichtbar sind. 

Wie entsteht das Muskelzucken?

In der Regel ist dieses Muskelzittern harmlos. Die möglichen Ursachen sind vielfältig. Einige entstehen durch eine Überlastung der Muskeln oder einen körperlichen Mangel wie zu wenig Flüssigkeit oder Unterzuckerung. Auch Kälte, ein zu hoher Koffein-, Alkohol- oder Drogenkonsum, eingeklemmte Nerven oder Nebenwirkungen bei der Medikamenteneinnahme können dieses Muskelzittern auslösen. Fehlt dem Körper Magnesium, ist das Zusammenspiel von Muskel- und Nervenzellen nicht optimal und es kann zu Muskelzucken oder Wadenkrämpfen kommen. Aber auch ein Geräusch, eine Bewegung oder Lichtimpulse sind mögliche Ursachen für plötzliches Muskelzucken.

Welche Rolle spielen psychische Gründe?

Großer Stress erhöht die Muskelaktivität, weil der Körper Adrenalin und Cortisol produziert. In der Folge spannen sich die Muskeln an. Auch Ängste oder Liebeskummer rufen manchmal eine Überstimulation der Muskeln hervor. Achtsamkeitstraining und Yoga helfen, in solchen Situationen mit eingeübten Verhaltensweisen zu reagieren und dem Körper zu versichern, dass keine akute Gefahr besteht. 

Mutter und Tochter laufen über eine Obstbaumwiese

„Lebe Balance“

Das AOK-Angebot für Ihr inneres Gleichgewicht.

Wie kommt es zum Zusammenzucken beim Einschlafen?

Auch das dürften viele kennen: Kurz bevor wir in den Schlaf fallen, also in einer Phase zwischen Wachsein und Schlummern, schrecken wir jäh auf, weil sich Muskelgruppen ganz plötzlich zusammenziehen. Diesen sogenannten Einschlafmyoklonus haben Kleinkinder besonders häufig. Manche Betroffenen hören dabei sogar Geräusche oder sehen Lichtblitze. Erwachsenen kann es helfen, vor dem Zubettgehen auf Koffein, körperliche Arbeit und emotional aufreibende Themen zu verzichten. In der Regel handelt es sich bei Einschlafzuckungen um harmlose Muskelentladungen, deren Ursache medizinisch noch nicht geklärt ist.

Das hilft gegen zuckende Muskeln

Gelegentliches Muskelzucken sollte Ihnen keine Sorgen bereiten – nichtsdestotrotz können Sie etwas dagegen tun. Überprüfen Sie Ihre Ernährungsweise und Ihre Nährstoffversorgung und bewegen Sie sich jeden Tag ausreichend. Manchmal hilft es schon, die Flüssigkeitszufuhr zu erhöhen und dem Wasser etwas Magnesium beizumengen. Vermeiden Sie ganz bewusst Stress. Dehnen Sie zwischendurch immer mal wieder sanft die betroffenen Muskelpartien. 

Bei Augenzucken am Computer legen Sie regelmäßige Bildschirmpausen ein und lassen Sie den Blick in die Ferne schweifen.

Treten diese Muskelkontraktionen jedoch länger als zwei bis drei Wochen auf oder beobachten Sie an sich weitere Symptome, sollten Sie eine Arztpraxis aufsuchen. Ein Mediziner kann im Zuge einer Anamnese herausfinden, ob eine körperliche Erkrankung dafür verantwortlich ist. Besteht die Vermutung, dass eine psychische Ursache vorliegt, empfiehlt sich der Besuch einer psychotherapeutischen Praxis. Wie Sie einen Therapieplatz finden, lesen Sie hier.

Letzte Änderung: 26.11.2024