Tiergestützte Pädagogik hält Einzug in Deutschlands Schulen: In immer mehr Klassen ist ein tierischer Co-Pädagoge mit von der Partie. Für die Kinder bedeutet der tierische Klassenkamerad eine besondere Bereicherung. Im Kreis Wesel wurde die Heilpädagogin Ludgera Fährmann-Koch für das Projekt „Psychomotorische Kinderförderung mit Therapiehund“ mit dem „Starke Kids Förderpreis“ der AOK ausgezeichnet. vigo Online hat mit ihr über ihre Arbeit im Mensch-Tier-Team gesprochen.
Heilpädagogin
Sie sind mit dem „Starke-Kids Förderpreis“ der AOK ausgezeichnet worden. Was bedeutet das für Sie?
Es ist eine große Anerkennung und Bestätigung meiner Arbeit. Ich habe in dieses Projekt viel Herzblut investiert. Durch die finanzielle Unterstützung haben wir nun auch die Möglichkeit, Kinder zu besuchen, die sich eine reguläre Zusammenarbeit sonst nicht leisten können.
Seit wann arbeiten Sie mit Hunden?
Ich hatte schon immer eine Vorliebe für Tiere. Als ich die junge Mischlingshündin Emma bekam, merkte ich schnell, dass sie einen guten Charakter hat und sich als Therapiehund eignen würde. Die Ausbildung dauerte dann ein Jahr. Seit 2008 arbeiten wir zusammen.
Und wie sieht diese Zusammenarbeit aus?
Wir besuchen KiTas, Schulen oder auch Fördereinrichtungen. Überwiegend treffen wir uns mit den Kindern ein Mal in der Woche für etwa eine Stunde. In Kindergärten bleiben wir meist länger. Intensive Einzeltherapien dauern dagegen etwa eine halbe Stunde. Was wir in der gemeinsamen Zeit machen, hängt von den Bedürfnissen der einzelnen Kinder oder der Gruppe ab.
Welche Vorteile hat die Anwesenheit des Tieres für die Entwicklung der Kinder?
Zunächst einmal: Hunde haben keine Vorurteile. Ein Therapiehund geht auf jeden Menschen – ob behindert oder nicht – gleich offen zu. Im Austausch mit dem Hund können Kinder ihre emotional-sozialen Kompetenzen entwickeln. Seine Anwesenheit holt auch isolierte Schüler ins gemeinsame Spiel und hilft ihnen so, sich in die Gemeinschaft zu integrieren. Wenn die Kinder merken, dass das Tier sie mag und auf sie hört, macht sie das stolz und selbstbewusst. So geben sich zum Beispiel Kinder in der Sprechtherapie mehr Mühe, deutlich mit dem Hund zu sprechen.
Was macht einen guten Therapiehund aus?
Es gibt keine Rasse, die sich besonders eignet. Es kommt vielmehr auf den individuellen Charakter des Hundes und auf seine Erziehung an. Er muss menschenfreundlich und diszipliniert sein. In der Therapie mit Kindern, die spastische Krämpfe haben, kann es etwa vorkommen, dass sie dem Hund ohne Absicht weh tun. Darauf ist der Hund vorbereitet. Er darf sich zurückziehen oder vielleicht knurren. Er weiß aber genau, dass er nicht beißen darf.
Wie sieht Ihr Ziel für die Zukunft aus?
Im Süddeutschen Raum ist es durchaus gebräuchlich, dass Hunde Klassen durch den ganzen Schultag begleiten. In der Pause toben sie gemeinsam, im Unterricht liegen die Hunde brav in ihrer Ecke. Das wirkt beruhigend auf die Schüler. Es wäre toll, wenn sich zukünftig auch im Rest des Landes Schulhunde etablieren würden. Mit meinem Projekt sind wir auf dem besten Weg dahin.
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Letzte Änderung: 04.12.2013
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