Abonnieren Sie den vigo-Newsletter. Wir halten Sie zu allen interessanten Gesundheitsthemen auf dem Laufenden!

Wir verwenden Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.

Kinderkrankheit Windpocken

ArtikelLesezeit: 3:00 min.

Bildnachweis: © istockphoto.com / Imgorthand

Windpocken gehören zu den typischen Kinderkrankheiten. Dank jahrelanger, systematischer Impfung der Kinder ist diese Krankheit heute seltener geworden. Dennoch gehört die Infektion mit dem hoch ansteckenden Varizella-Zoster-Virus immer noch zu einer der häufigsten Kinderkrankheiten.

Expertenbild

Die Expertin zum Thema

Dr. Renate Quarg

Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin
ServiceCenter AOK-Clarimedis

Ansteckung

Die Windpocken werden meist durch Husten und Niesen übertragen (sogenannte Tröpfcheninfektion). Aber auch die Viren, die sich in den Windpocken-Bläschen an der Haut befinden, sind ansteckend. Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit, beträgt etwa zwei Wochen. Ansteckend ist Ihr Kind bereits bis zu zwei Tage vor dem Auftreten der ersten Krankheitsanzeichen und so lange, bis die letzten Bläschen abgeheilt sind.

Typische Symptome

Etwa zwei Wochen nach der Ansteckung treten rötliche Flecken auf, die schnell zu Bläschen reifen, platzen und anschließend verkrusten. Dieser stark juckende Ausschlag tritt schubweise auf und verbreitet sich in verschiedenen Entwicklungsstadien über den gesamten Körper. Auch die Schleimhäute in Mund und Genitalregion können betroffen sein. Fieber ist möglich. Im Normalfall heilen die letzten Bläschen nach ein bis zwei Wochen ab.
Gefährlich ist der Virus für das Kind in der ersten Schwangerschaftshälfte und kurz vor der Entbindung. Auch bei Neugeborenen und Kindern unter einem Jahr ist das Risiko für Komplikationen hoch. Eine kurze Zeit, bis zum vierten Lebensjahr, verlaufen die Infekte meist problemlos. Danach steigt das Risiko von Komplikationen mit zunehmendem Alter wieder an. Mögliche Komplikationen sind vielfältig. Sie reichen von bakteriellen Infektionen der Haut bis zu Hirnhaut- oder Leberentzündungen. Nach einer Windpockenerkrankung kann der Virus auch noch Jahrzehnte später wieder ausbrechen und zu einer Gürtelrose führen.

Behandlung

Während der Infektion ist eine gründliche Hautpflege wichtig. Dabei geht es vor allem darum, den starken Juckreiz zu mildern. Da die Bläschen sehr stark jucken, versuchen Kinder oft diese aufzukratzen. Das kann zu schlimmen Narben führen. Ist Ihr Kind alt genug, um das zu verstehen, wird es ihm leichter fallen, das Kratzen selbst zu kontrollieren. Dennoch sollten Sie seine die Nägel möglichst kurz schneiden. Eine zinkhaltige Schüttelmixtur zum Auftupfen unterstützt das Austrocknen der Bläschen und lindert den quälenden Juckreiz. Wenn Ihr Kind noch Windeln trägt, sollten Sie diese häufiger wechseln, damit der Ausschlag im trockenen Milieu ausheilen kann. Es ist zudem ratsam, auf ausgiebige Bäder so lange zu verzichten, bis die Krusten abgefallen sind.

Ärztin zieht eine Spritze auf

Noch Fragen zum Impfen?

AOK-Clarimedis beantwortet sie.

Vorbeugung

Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Varizellen-Schutzimpfung für alle Kinder und Jugendliche. Die erste Dosis erhält Ihr Kind in der Regel im Alter von elf bis 14 Monaten, die zweite sollte zwischen dem 15. und 23. Lebensmonat folgen. Ungeimpfte Kinder können bis zum vollendeten 17. Lebensjahr nachgeimpft werden. Frauen mit Kinderwunsch, die keine Windpockenerkrankung durchgemacht haben, sollten zwei Windpockenimpfungen im Abstand von mindestens vier bis sechs Wochen bekommen.


Letzte Änderung: 31.01.2020