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Ist COPD tödlich? Lebenserwartung bei COPD

ArtikelLesezeit: 2:00 min.
COPD: Mann macht Lungenfunktionstest

Bildnachweis: © stock.adobe.com / koldunova_anna

Die Lebenserwartung bei COPD ist von vielen individuellen Faktoren abhängig. Doch Betroffene können den Verlauf ihrer Lungenkrankheit und damit auch ihre Lebenserwartung positiv beeinflussen. Wichtig: eine frühzeitige Diagnose und eine konsequente Therapie.

 

Expertenbild

Die Expertin zum Thema

Dr. Sabine Forsch

Fachärztin für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie
ServiceCenter AOK-Clarimedis

Lebenserwartung: Kann man mit COPD alt werden?

Die Lebenserwartung verringert sich bei COPD-Patienten durchschnittlich um fünf bis sieben Jahre. Die Prognose kann sich aber verbessern, wenn Betroffene konsequent ihren Lebensstil ändern und die Therapie-Empfehlungen umsetzen.

Ziel der Therapie und anderer Maßnahmen ist dabei vor allem, den fortschreitenden Verlust der Lungenkapazität aufzuhalten. Dafür wird die Leistungsfähigkeit der Lunge auch regelmäßig mit einem Lungenfunktionstest überprüft. Wichtigste Maßnahme für eine höhere Lebenserwartung mit COPD bleibt aber: sofort mit dem Rauchen aufhören.

Frau mit Headset am Computer.

AOK-Clarimedis

Medizinische Hilfe am Telefon.

Negative Faktoren erkennen – und vermeiden

Neben dem Rauchen gibt es weitere Faktoren, die den Verlauf von COPD verschlechtern und die Lebenserwartung negativ beeinflussen können:

  • Exazerbationen
    Exazerbationen, also die deutliche Verschlechterung von Symptomen, vermindern die Lungenfunktion schlagartig. Diese gefährlichen Krankheitsschübe müssen deshalb unbedingt vermieden werden. In Patientenschulungen lernen Betroffene, wie sie Exazerbationen umgehen und sie durch eine Prophylaxe (wie zum Beispiel Impfungen) verhindern können.
  • Atemwegserkrankungen
    Sie können den Krankheitsverlauf verschlechtern und Exazerbationen auslösen. Zudem sind COPD-Patienten anfälliger für Lungenentzündungen. Wichtig ist deshalb ein aktiver Impfschutz gegen Pneumokokken, Grippe und Covid-19, um Atemwegsinfekten vorzubeugen.
  • Begleiterkrankungen
    Lebensbedrohliche Komplikationen können auch durch Begleiterkrankungen der COPD entstehen. Häufig leiden Betroffene zum Beispiel zusätzlich unter Rechtsherzschwäche. Es ist daher wichtig, sich frühzeitig mit möglichen Folgeerkrankungen auseinanderzusetzen.

Risikofaktor Corona-Infektion

COPD-Patienten haben ein erhöhtes Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf. Denn beide Erkrankungen greifen die Lunge an. Erkrankt ein COPD-Patient an Corona, erhöht das die Gefahr, dass er oder sie schlechter Luft bekommt und künstlich beatmet werden muss. Zudem sind Betroffene anfälliger für Lungenentzündungen und Lungenversagen.

Deshalb sollten Betroffene die Möglichkeit einer Corona-Schutzimpfung wahrnehmen und die AHA+L-Regeln beachten:

  • Abstand halten
  • Hygiene (regelmäßig Hände waschen, in die Armbeuge niesen und husten)
  • Maske tragen, am besten eine medizinische oder FFP2-Maske
  • regelmäßig Lüften 

Letzte Änderung: 17.10.2022