Sogenannte Mehrgenerationenhäuser sind für Menschen jedes Alters ein willkommener Begegnungsort. Der demografische Wandel rückt in diesen Häusern die Themen „Alter und Pflege“ zunehmend in den Mittelpunkt. So schätzen vor allem Senioren die Möglichkeiten, sich hier austauschen zu können und Hilfe im Alltag zu erhalten. Deutschlandweit gibt es etwa 450 solcher Einrichtungen. Das Mehrgenerationenhaus HELL-GA e.V. in Düsseldorf, eine Institution der SOS Kinderdörfer, dient als Stadtteil- und Familienzentrum und wurde in der Corona-Pandemie weiter ausgebaut. vigo.de hat mit Sabine Kopka, Bereichsleitung der offenen Stadtteilarbeit, über die Chancen der Mehrgenerationenhäuser in der Seniorenarbeit gesprochen.
Bereichsleitung offene Stadtteilarbeit
HELL-GA e.V., Mehrgenerationenhaus in Düsseldorf
HELL-GA e.V. ist vom Mütterzentrum zum sozialen Zentrum gewachsen. Wo sehen Sie die Schwerpunkte heute?
Herzstück unserer Arbeit ist und bleibt der offene Treffpunkt. Wir haben viele Angebote – von Spielgruppen über Gesundheitssport bis hin zur Finanzberatung. Pro Jahr kommen etwa 10.000 Besucher zu uns, wir sind für alle Menschen offen.
Sie haben spezielle Angebote für Senioren entwickelt – welche sind das?
Wir versuchen, Senioren möglichst früh zu uns zu holen und nicht erst im hohen Alter. Das gelingt uns mit Angeboten wie Entspannungskursen, Gedächtnistraining, Rückengymnastik aber auch unseren Spiele-, Kino- und Kulturveranstaltungen. Darüber hinaus haben wir Angebote, die sich speziell an alte Menschen und ihre Angehörigen richten – eine Demenz-Sprechstunde etwa. Dort hören wir zu, versuchen, den Betroffenen Ängste zu nehmen, suchen Lösungen und verweisen im Bedarfsfall auf einen Experten.
Bieten Sie auch pflegerische Tätigkeiten an?
Wir arbeiten mit Pflegediensten und Seniorenheimen zusammen, bieten selbst aber keine Pflege an. Zu den spezialisierten Einrichtungen knüpfen wir Kontakte, wenn es gewünscht ist. Was gern in Anspruch genommen wird, ist die Begleitung bei Einkäufen, Arztbesuchen und anderen Wegen. Für uns ist ganz besonders wichtig, dass die Senioren so lange wie möglich in ihrer vertrauten Umgebung bleiben und ein selbstbestimmtes Leben führen können.
Praxisratgeber Pflege
Hilfe für pflegende Angehörige.
Hat sich Ihre Arbeit durch die Covid-Pandemie verändert?
Mittlerweile hat sich die Situation wieder normalisiert, aber wir merken die Veränderungen schon noch. Für viele Ältere war Covid lebensverkürzend, und zwar nicht, weil sie erkrankt waren. Sie kamen früher regelmäßig zu uns, hatten dadurch Bewegung, Ablenkung und blieben länger geistig und körperlich fit. Da das für eine lange Zeit wegfiel, macht sich das bemerkbar in der Gesamtverfassung der Menschen. Der Mobilitätsverlust durch den Lockdown lässt sich nicht aufholen. Wir haben versucht, telefonisch beispielsweise Kontakt zu halten, aber die Motivation ist immer die Gruppe. Das hat einfach eine ganz andere Dynamik. Die Gemeinschaft ist unglaublich wichtig!
Letzte Änderung: 15.09.2023
Einwilligungserklärung für die Nutzung der Social Media Plugins
Für die Nutzung von Social-Media Dienstangeboten diverser Unternehmen stellen wir Ihnen Social-Media-Plug-ins zur Verfügung. Diese werden in einem Zwei-Klick-Verfahren auf den Online-Angeboten der AOK eingebunden.
Die AOK erfasst selbst keinerlei personenbezogene Daten oder Informationen über deren Nutzung mittels der Social-Media-Plug-ins.
Über diese Plug-ins können jedoch Daten, auch personenbezogene Daten, an die US-amerikanischen Diensteanbieter gesendet und gegebenenfalls von diesen genutzt werden. Das hier eingesetzte Verfahren sorgt dafür, dass zunächst keine personenbezogenen Daten an die Anbieter der einzelnen Social-Media-Plug-ins weitergegeben werden, wenn Sie unser Online-Angebot nutzen. Erst wenn Sie eines der Social-Media-Plug-ins anklicken, können Daten an die Dienstanbieter übertragen und durch diese gespeichert bzw. verarbeitet werden.