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Hautkrebs – Krebsarten, Symptome, Vorsorge

ArtikelLesezeit: 3:00 min.
Hautkrebs-Screening: Ärztin betrachtet Muttermal einer Patientin mit der Lupe

Bildnachweis: © stock.adobe.com / goodluz

Hautkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen. Hier erfahren Sie, welche Arten es gibt, wie gefährlich sie sind – und warum Sie unbedingt vorsorgen sollten.

Expertenbild

Die Expertin zum Thema

Dr. Sabine Forsch

Fachärztin für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie
ServiceCenter AOK-Clarimedis

Hautkrebs ist eine bösartige Wucherung der Hautzellen und gehört zu den häufigsten Krebsarten in Deutschland. Die Zahl der registrierten Neuerkrankungen steigt jährlich – das wird damit erklärt, dass Menschen mehr Outdooraktivitäten wie Sonnenbaden nachgehen und es durch den Klimawandel mehr Sonnenstunden im Jahr gibt; aber auch dadurch, dass immer mehr Menschen Hautchecks wahrnehmen und somit mehr Krebs registriert wird als noch vor einigen Jahren.

In der Regel wird zwischen zwei Arten unterschieden: dem weißen Hautkrebs und dem schwarzen Hautkrebs. Wie gefährlich Hautkrebs ist und ob und wie gut er behandelt werden kann, hängt davon ab, um welche Art es sich handelt und in welchem Stadium sich der Krebs befindet.

Welche Arten von Hautkrebs gibt es?

An weißem Hautkrebs erkranken jährlich rund 200.000 Menschen. Der weiße Hautkrebs – auch heller Hautkrebs genannt – lässt sich in zwei Unterkategorien unterscheiden: Das Basalzellkarzinom oder Basaliom und das Stachelzellkarzinom, auch Plattenepithelkarzinom oder Spinaliom genannt. In etwa 75 Prozent der Fälle handelt es sich beim hellen Hautkrebs um ein Basaliom, bei dem die Krebszellen aus der Basalzellschicht stammen. Dieses bildet äußerst selten Metastasen, also Tochtergeschwulste. Beim Spinaliom hingegen stammen die Krebszellen aus der Stachelzellschicht der Haut. Sie sind zwar seltener als Basaliome, verhalten sich jedoch aggressiver und können die Lymphknoten und innere Organe befallen.

Der schwarze Hautkrebs, auch malignes Melanom genannt, ist mit jährlich etwa 22.000 Neuerkrankungen deutlich seltener. Dieser entsteht, wenn die Pigmentzellen der Haut – die Melanozyten – entarten. Tochtergeschwulste in Lymphknoten und inneren Organe sind möglich und leider auch nicht selten, kann aber durch frühzeitige Therapie sicher verhindert werden. Entgegen einer gängigen Annahme kann sich schwarzer Hautkrebs nicht aus weißem Hautkrebs entwickeln, da er aus anderen Zellen entsteht.

Was sind die Ursachen für Hautkrebs?

Die Hauptursache für alle Hautkrebsarten ist UV-Strahlung – das bedeutet Sonnenlicht, aber auch künstliche UV-Quellen wie Solarien oder UV-Lampen. Das UV-Licht schädigt die DNA, woraufhin die Zellen entarten und zu wuchern beginnen. Besonders Sonnenbrände in der Kindheit werden als eine der Hauptursachen für Hautkrebs in späteren Lebensjahren vermutet, aber auch Sonnenbrände im Erwachsenenalter sind zu vermeiden

Daneben spielt auch der genetische Faktor eine Rolle. Ein erhöhtes Erkrankungsrisiko besteht bei Menschen mit sehr heller Haut, besonders vielen Muttermalen, hellblonden oder rötlichen Haaren oder vielen Sommersprossen, also solchen, die schnell einen Sonnenbrand bekommen. Aber auch für Menschen mit familiärer Vorbelastung durch Hautkrebs ist die Gefahr größer, etwa wenn bereits ein Elternteil daran erkrankt war. Sehr selten kann Hautkrebs durch den Kontakt mit bestimmten Chemikalien ausgelöst werden.

Wie erkenne ich Hautkrebs?

Hautkrebs kann in jedem Alter und in verschiedenen Formen. Der Krebs kann alle Körperstellen befallen, tritt aber meist an solchen Stellen auf, die viel der Sonne ausgesetzt sind. Allerdings wandelt sich Ihre Haut ständig, nicht immer muss es sich bei Veränderungen also um Hautkrebs handeln.

Der weiße Hautkrebs äußert sich trotz seines Namens nicht in Form von weißen Flecken, sondern ähnelt eher Ihrem Hautton. Meist ist eine Verhärtung der Haut mit Schuppung oder ein kleiner harter Knoten auffällig. Diese Symptome werden bisweilen mit Ekzemen, Warzen, oder Narben verwechselt. Rote Flecken oder schuppige Haut können Anzeichen für eine Vorstufe, die aktinische oder solare Keratose, sein.

Das Melanom ist ein meist dunkler Fleck, der einem Leberfleck oder einem Muttermal ähnelt und sich häufig aus einem bereits bestehenden Muttermal entwickelt. Bei neuen Pigmentmalen oder älteren Malen, die plötzlich ihre Form verändern, bluten, jucken oder gerötet sind, könnte es sich also auch um Melanome handeln.

Wie gefährlich ist Hautkrebs?

Beide Hautkrebsarten gelten grundsätzlich als maligne, also bösartige Formen. Weißer Hautkrebs ist jedoch deutlich weniger gefährlich als schwarzer Hautkrebs, da er so gut wie nie Metastasen in anderen Körperregionen bildet und sich deshalb meist vollständig entfernen lässt Eine Behandlung ist jedoch trotzdem notwendig, um eine lokale Ausbreitung zu vermeiden.

Der schwarze Hautkrebs ist aggressiver und gefährlicher, da er sich früh im Körper ausbreiten kann. Über Lymph- und Blutbahnen kann der Krebs schnell streuen, also Metastasen bilden.

Ärztin im Gespräch mit einem Paar

Erkennen und heilen

Krebsfrüherkennung ist wichtig!

Welche Therapien gibt es und wie hoch sind die Heilungschancen?

Weißer Hautkrebs kann gut behandelt und in den meisten Fällen auch geheilt werden. Die Therapie der Vorstufe, der sogenannten aktinischen Keratose, erfolgt mit spezifischen Salben oder Laserbehandlung. Die Standardtherapie eines Basalioms ist die operative Entfernung. In speziellen Fällen kann der Tumor auch vereist oder abgeschabt werden. Weitere Therapiemöglichkeiten sind die Strahlentherapie oder photodynamische Therapie.  

Schwarzer Hautkrebs sollte rasch nach Diagnosestellung behandelt werden, da sonst das Risiko einer Streuung ansteigt. In der Regel werden Melanome operativ entfernt, in Abhängigkeit des Stadiums ist eine anschließende Immuntherapie notwendig. Bei weiter vorangeschrittenem Krebs kann auch eine Strahlentherapie folgen.

Wie kann ich vorsorgen – und zahlt die Krankenkasse meinen Hautcheck?

Zur Früherkennung und Vorsorge bieten die gesetzlichen Krankenkassen ein Hautkrebs-Screening an. Ab dem Alter von 35 Jahren haben Versicherte alle zwei Jahre einen Anspruch auf diesen freiwilligen, kostenlosen Hautcheck. Die AOK Rheinland/Hamburg bietet ihren Versicherten bereits ab Vollendung des 18. Lebensjahres diesen kostenlosen Check an. Möchten Sie akut eine auffällige Hautstelle untersuchen lassen, ist das unabhängig vom offiziellen Hautkrebs-Screening auch jederzeit kostenlos möglich.

Check das ab – geht auf Karte

Bei der Krebsfrüherkennung kann ein Vorsorgetermin den Unterschied zwischen „heilbar“ und „tödlich“ ausmachen. Die AOK Rheinland/Hamburg übernimmt die Kosten für alle wichtigen Untersuchungen. Gemeinsam mit den Hip-Hop-Künstlern Eunique und Denyo spricht die Gesundheitskasse über Krebs – Interviews, informative Beiträge und den Kampagnen-Song gibt es hier.

Eine regelmäßige Selbstkontrolle ist für die Früherkennung von Hautkrebs ebenfalls unverzichtbar. Achten Sie deshalb auch selbst auf Veränderungen Ihrer Haut – dabei können Sie sich an der ABCDE-Regel orientieren. Sollten Sie Auffälligkeiten an Ihren Pigmentmalen beobachten, suchen Sie einen Arzt auf. Und natürlich ist das absolute A und O der Hautkrebsprävention der Sonnenschutz. Um der Zellschädigung durch UV-Strahlung vorzubeugen, schützen Sie sich vor der Sonne und vermeiden Sie auch Solarien und UV-Lampen. Ihre Haut ist Ihr größtes Organ – passen Sie gut auf sie auf.

Letzte Änderung: 30.05.2023