Trotz guter Zahnpflege bekommen die meisten Menschen irgendwann Karies. Ist der Zahn krank, muss der Zahnarzt die Stelle wegbohren. Um dieses Loch auszugleichen, wird es mit einer Zahnfüllung gefüllt. Ob Amalgam, Keramik oder Gold – so entscheiden Sie sich für die richtige Zahnfüllung.
Zuerst die gute Nachricht: Unsere Zähne sind immer gesünder. Das liegt zum einen an einem größeren Bewusstsein für Zahngesundheit und zum anderen an einer besseren zahnärztlichen Vorsorge. Doch auch wenn Karies immer früher und seltener entdeckt wird, bekommen ihn doch die meisten Menschen irgendwann. Nachdem der Zahnarzt die erkrankte Zahnsubstanz mit einem Bohrer abgetragen hat, bleibt im Zahn eine Kavität, also ein Loch, zurück, das mit einer Füllung verschlossen wird.
Zur Auswahl stehen weiche und harte Füllstoffe aus metallischen und nicht metallischen Materialien: Plastische Zahnfüllungen wie Amalgam und Kunststoff werden in weichem und formbarem Zustand in die Löcher eingebracht, wo sie erhärten. Sogenannte Einlagefüllungen, auch Inlays genannt, stellt der Zahntechniker hingegen im Labor nach einem Abdruckmodell der aufgebohrten Stelle aus Gold, Keramik oder Kunststoff her – und befestigt sie anschließend im Loch. Welche die beste Zahnfüllung ist, hängt vor allem davon ab, welche Zähne betroffen sind und wie groß der Schaden ist. Grundsätzlich versuchen Zahnärzte immer, so wenig Zahnsubstanz wie möglich zu entfernen. Ist der Schaden sehr groß, kann es sein, dass eine Füllung nicht ausreicht. In so einem Fall muss der Zahn unter Umständen gezogen und ein Zahnersatz eingesetzt werden. Besprechen Sie mit Ihrem Zahnarzt, welche Behandlung am besten für Sie geeignet ist.
Zahnfüllungen im Überblick:
Glasionomerzement (GIZ) ist eines der ältesten und bekanntesten Materialien für Zahnfüllungen – besser bekannt als Amalgam. Die „Plombe“ besteht aus Silber, Zinn, Kupfer und maximal drei Prozent Quecksilber (Reihenfolge nach prozentualem Anteil der Mischung), weshalb es immer wieder in Verruf geraten war. Es konnten bislang jedoch keine gesundheitlichen Schäden durch eine Amalgamfüllung nachgewiesen werden. Aufgrund seiner silber-schwarzen Farbe wird Amalgam vor allem für die Backenzähne verwendet.
Gold zählt zu den hochwertigeren Zahnfüllungen und gilt als das vom Körper am besten akzeptierte Material. Goldfüllungen halten bis zu 30 Jahre lang und sind somit so lange haltbar wie kein anderes Material. Dennoch wird es heute seltener als früher verarbeitet: Grund ist die metallisch-glänzende Farbe. Außerdem ist die Herstellung von Gold-Inlays sehr aufwendig.
Keramik-Inlays eignen sich besonders, um größere Löcher in den Seitenzähnen dauerhaft zu beseitigen – und wirken aufgrund ihrer Farbe und Beschaffenheit besonders ästhetisch. Ähnlich wie bei Gold-Inlays sind auch Keramik-Inlays aufwendiger als Glasionomerzement-Füllungen.
Bei Komposit, umgangssprachlich auch Kunststoff-Füllung genannt, handelt es sich um einen Verbundwerkstoff aus Kunststoff sowie Keramik-, Glas- und Quarzteilchen. Komposits können in verschiedenen Farbabstufungen hergestellt werden und sind dadurch kaum zu erkennen. Sie eignen sich deshalb vor allem für die Behandlung von Frontzähnen.
Vorsorge und Behandlung beim Zahnarzt
Die Leistungen der AOK
Das hängt zum einen von der Größe, Art und Lage der Zahnfüllung ab, aber auch Essgewohnheiten oder Zähneknirschen können die Abnutzung von Füllungen beeinflussen. Wenn an den Stellen Zahnschmerzen auftreten oder Sie plötzlich empfindlich auf heißes oder kaltes Essen reagieren, könnte es sein, dass eine Füllung undicht ist und erneuert werden muss. Es ist deshalb wichtig, die Füllungen bei regelmäßigen Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt überprüfen zu lassen. Außerdem kann eine gute Zahnhygiene die Haltbarkeit von Füllungen verlängern – und umgekehrt.
Allergien durch Zahnfüllmaterialien kommen äußerst selten vor. Treten nach der Zahnbehandlung Schmerzen, Schwellungen oder Rötungen im Mundbereich auf, liegt das meist daran, dass sowohl der Zahn auch das umliegende Gewebe durch das Einsetzen der Füllung gereizt ist. Falls eine Allergie vorliegt, kann dies durch einen speziellen Test nachgewiesen werden. Bestätigt sich der Verdacht, muss die Zahnfüllung ausgetauscht werden. Bei Patienten, die unter einer schweren Niereninsuffizienz leiden, wird von vorneherein auf Amalgam verzichtet.
Welche Kosten für Zahnfüllungen übernommen werden, hängt meist vom verwendeten Material und der Lage des behandelten Zahns ab. Für Front- und Eckzähne werden häufig die Kosten für zahnfarbene Kunststofffüllungen übernommen, für alle anderen Zähne die Kosten für Standardmaterialien wie beispielsweise Glasionomerzement. Werden aus rein ästhetischen Gründen aufwendige Kunststofffüllungen in Mehrschichttechnik verwendet, müssen Sie die Mehrkosten meist selbst bezahlen. Spezielle Einlagefüllungen wie Inlays werden häufig bis zur Höhe der Kosten einer Standardfüllung bezuschusst. Bei Kindern, Schwangeren, Stillenden und Personen mit nachgewiesener Allergie oder Niereninsuffizienz gelten häufig Ausnahmen (siehe weiter unten). Welche Kosten die AOK übernimmt, lesen Sie hier.
Der beste Zahnersatz ist kein Zahnersatz – das ist klar. Regelmäßige Vorsorge ist wichtig für den Erhalt Ihrer Zahngesundheit. Sie hilft Ihnen im Ernstfall sogar, bares Geld zu sparen. Und ist dann doch einmal Zahnersatz notwendig, zahlt die AOK Rheinland/Hamburg einen höheren Zuschuss (bis zu 30 Prozent mehr), wenn Sie in den letzten fünf bzw. zehn Jahren regelmäßig einen Zahnarzt zur Vorsorgeuntersuchung aufgesucht haben. Die AOK übernimmt Vorsorgeuntersuchungen zu 100 Prozent.
Auch die Versorgung mit plastischen Füllmaterialien wie etwa Glasionomerzement oder Kunststoff im Frontzahnbereich leistet die AOK. Und sollten Sie sich für ein anderes oder aufwendiger zu verarbeitendes Füllmaterial oder ein Inlay entscheiden, übernimmt die AOK den Betrag, der für eine normale plastische Füllung anfallen würde. Die Kosten für Kunststofffüllungen in Adhäsivtechnik werden bei Kindern, Schwangeren, Stillenden und Personen, bei denen eine Amalgamfüllung absolut kontrainduziert ist (zum Beispiel eine schulmedizinisch nachgewiesene Allergie gegen Amalgam oder eine schwere Niereninsuffizienz) immer von der AOK getragen – egal, um welchen Zahn es sich handelt.
Tipp: Achten Sie darauf, dass Ihr Zahnarzt in diesen Fällen mit Ihnen vor Beginn der Behandlung eine schriftliche Vereinbarung trifft, der Sie entnehmen können, welche Kosten – nach Abzug des Anteils der AOK – auf Sie zukommen.
Letzte Änderung: 15.09.2022
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