Wenn der Gang zur Toilette zur Qual wird, liegt das womöglich an einer Infektion der Harnröhre. Wichtig ist, die Ursache zu kennen. Unbehandelt kann es sonst zu ernsthaften Komplikationen kommen.
Fachärztin für Chirurgie
Eine Harnröhrenentzündung wird medizinisch auch als Urethritis bezeichnet. Sie zählt zu den unteren Harnwegsinfektionen und wird durch unterschiedliche Keime ausgelöst.
Männer und Frauen sind etwa gleich oft betroffen. Frauen haben dabei oftmals kaum oder geringere Beschwerden als Männer. Sie leiden dagegen häufiger an einer Blasenentzündung (Zystitis), weil ihre Harnröhre kürzer ist und die Bakterien schneller in die Blase gelangen. Sind Harnröhre und Blase gleichzeitig entzündet, spricht man von einer Urethrozystitis.
Die Symptome der Harnröhrenentzündung sind sehr unterschiedlich. Es gibt sogar Fälle, in denen eine Harnröhrenentzündung „still“ abläuft und Betroffene keine Symptome bemerken.
Meist verursachen Bakterien, die beim Geschlechtsverkehr übertragen werden, die Entzündung. Die häufigsten Bakterien in diesem Zusammenhang sind Chlamydien oder Gonokokken (Tripper). Aber auch Bakterien aus dem Darm können eine Harnröhrenentzündung auslösen.
Seltenere Auslöser sind außerdem:
AOK-Clarimedis
Medizinische Hilfe am Telefon.
Wird eine Harnröhrenentzündung nicht oder zu spät erkannt, können sich die Erreger weiter ausbreiten.
Beim Mann haben der Harntrakt und die Geschlechtsorgane eine direkte Verbindung. Infekte können sich deshalb leicht ausbreiten und zu Entzündungen von Prostata, Hoden und Nebenhoden führen.Eine akute Entzündung der Prostata (Prostatitis) etwa äußert sich durch Fieber und Schmerzen im Dammbereich. Unbehandelt kann sie chronisch werden – die Folge sind anhaltende Schmerzen. Entzündete Hoden oder Nebenhoden können zu einer Verminderung der Spermienproduktion bis hin zur Unfruchtbarkeit führen.
Bei Frauen können sich Eileiter und Eierstock entzünden (medizinisch: Adnexitis) – im schlimmsten Fall führt das sogar zur Unfruchtbarkeit. Starke Schmerzen im Unterbauch, ein gespannter Bauch, Fieber und Übelkeit bis hin zu Brechreiz sind Anzeichen für entzündete Eileiter oder Eierstöcke.
Eine Infektion mit Chlamydien während der Schwangerschaft kann außerdem dem Fötus schaden.
In dieser Folge unseres AOK-Podcasts „Morphium & Ingwer“ reisen unsere Moderatoren Olli Briesch und Michael Imhof in südliche Körperregionen. Beim Urologen erfahren sie, warum Chlamydien keine Schnittblumen sind, wie eine richtige Intimbereichspflege aussehen sollte und warum eine Impfung gegen Krebs helfen kann. Natürlich kommt auch eine Gynäkologin zu Wort – nicht nur Männer sollten also mal reinhören!
Letzte Änderung: 12.11.2020
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