Jedes Jahr erhalten rund 500.000 Menschen in Deutschland die Diagnose Krebs. Eine Diagnose, die nicht nur die Betroffenen selbst schockiert, sondern auch deren Familien und Freunde. Und immer sind es dieselben Fragen, die sie bewegen: Wie groß sind die Heilungschancen? Kann es mich auch treffen? Und ist es möglich, mit einer gesunden Lebensweise vorzubeugen?
Leiterin des Krebsinformationsdienstes
Tatsächlich ist die Zahl der Krebsneuerkrankungen in den vergangenen Jahrzehnten gestiegen. „Krebs nimmt insgesamt zu, weil immer mehr Menschen in das Alter kommen, in dem Tumore häufig auftreten“, bemerkt Dr. Susanne Weg-Remers, Leiterin des Krebsinformationsdienstes (KID) am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Dies trifft vor allem auf jene Tumore zu, die vorwiegend bei älteren Menschen auftreten, wie zum Beispiel Prostata- oder Darmkrebs.
Es gibt aber auch Krebsarten, die seltener vorkommen als noch vor einigen Jahrzehnten: „Die Lebensbedingungen haben sich insgesamt verbessert. Wir essen zum Beispiel mehr frisches und weniger gepökeltes Fleisch, daher hat die Zahl der Magenkrebserkrankungen in den letzten 20 Jahren abgenommen“, sagt Weg-Remers.
Gleichzeitig sind in den vergangenen 30 Jahren die Überlebenschancen bei vielen Krebserkrankungen deutlich gestiegen. Das gilt etwa für Krebsarten, für die flächendeckende Früherkennungsprogramme eingeführt wurden. Dazu zählen zum Beispiel Darmkrebs, Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs und Hautkrebs. Denn je früher ein Tumor entdeckt wird, desto größer sind die Heilungschancen. Und für zahlreiche Krebsarten wurden neue, wirksamere Therapieverfahren entwickelt, die immer mehr Betroffenen die Chance auf ein längeres Überleben bieten.
Für einige Krebsarten wie etwa Leber- oder Bauchspeicheldrüsenkrebs gibt es allerdings bis heute keine wirksamen Früherkennungsuntersuchungen. Daher werden diese Tumoren oft erst spät erkannt.
Krebs: In Bewegung bleiben
Nutzen Sie das Behandlungsprogramm.
Über die Ursachen und Risikofaktoren, die Krebs auslösen, wird weltweit geforscht. Viele Negativeinflüsse sind bekannt, allerdings spielen sie nicht bei allen Krebsarten eine Rolle.
Rauchen gilt hierzulande als wichtigster Risikofaktor, den man selbst beeinflussen kann. Raucher haben nicht nur eine höhere Wahrscheinlichkeit, an Lungenkrebs zu erkranken, auch andere Tumorarten kommen bei ihnen häufiger vor. Wir haben Tipps für alle, die rauchfrei werden wollen.
Außerdem haben Ernährung, Bewegung sowie genetische Faktoren Einfluss auf das Krebsrisiko. Umweltverschmutzung und Schadstoffe tragen dagegen laut Krebsforschungszentrum nur in geringem Maß zur Bildung von Krebs bei.
Welche Rolle die Ernährung bei der Entstehung von Krebserkrankungen spielt, lesen Sie im Interview mit Helga Krause, Diplom-Ökotrophologin und Expertin bei der AOK-Patientenbegleitung.
Letzte Änderung: 07.06.2021
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