Abonnieren Sie den vigo-Newsletter. Wir halten Sie zu allen interessanten Gesundheitsthemen auf dem Laufenden!

Wir verwenden Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.

Was ist der BMI?

ArtikelLesezeit: 2:00 min.
Frau in Sportkleidung steht auf einer Waage

Bildnachweis: © stock.adobe.com / Studio Romantic

Die Abkürzung BMI ist sehr geläufig, aber was ist der BMI genau? Wie errechnet sich der Wert und ist der BMI als Maßstab für ein gesundes Körpergewicht überhaupt noch aktuell? Wie sinnvoll es ist, sich am BMI zu orientieren, erklären wir hier.

Der Body-Mass-Index (BMI) ist eine einfache Formel, um das eigene Körpergewicht einzuordnen. Dafür wird das Körpergewicht miteinander malgenommen (kg x kg) und durch die Körpergröße (in cm) geteilt. Das Ergebnis ist ein zweistelliger Wert. Nachkommastellen können Sie ab- bzw. aufrunden. Standardisierte BMI-Tabellen zeigen Ihnen, ob Sie sich im Bereich des Untergewichts (<18,5), des Normalgewichts (18,5 bis 24,9), des Übergewichts (25,0 bis 29,9) oder des starken Übergewichts (Adipositas; >30) befinden.

Es gibt im Internet viele BMI-Rechner, die Ihnen das Rechnen abnehmen. Sie unterscheiden häufig zusätzlich zwischen Geschlecht und Alter. Das Alter ist ein relevanter Faktor, da sich der Stoffwechsel im Laufe des Lebens ändert. Etwa ab 40 Jahren steigt der Körperfettanteil und damit die Neigung, zuzunehmen.

Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen sollten Sie die BMI-Rechner und -Tabellen für Erwachsene nicht anwenden, da sie im Wachstum zu Fehlinterpretationen führen können. Kinderärzte sind deshalb dazu übergangen, bei unter 18-Jährigen das individuelle Gewicht des Patienten, bezogen auf Alter und Geschlecht, mit den Perzentilen-Kurven aus den Kindervorsorgeuntersuchungen (U-Hefte) zu vergleichen. Hier zeigt sich ein mögliches starkes Über- oder Untergewicht im Vergleich zu anderen Kindern gleicher Altersklasse sehr deutlich. 

Was sagt der BMI aus?

Grund dafür, dass der BMI überhaupt herangezogen wird, ist die Tatsache, dass sowohl Unter- als auch Übergewicht krank machen können: Bei Übergewichtigen besteht eine höhere Neigung zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Krebs oder Diabetes Typ 2, bei Untergewichtigen zu Nährstoffmangel, höherer Anfälligkeit für Infektionskrankheiten und späterer Osteoporose.

Der BMI hat aber auch Schwächen, weil er viele Dinge nicht berücksichtigt. Neben dem Alter sind dies:

  • Muskelmasse: Bei der Berechnung wird die reine Körpermasse zugrunde gelegt, wie sie auf der normalen Waage abzulesen ist. Ob es sich dabei um Muskeln oder Fett handelt, spielt keine Rolle. Sind Sie sehr muskulös oder haben einen schweren Knochenbau, können Sie so fälschlicherweise als übergewichtig eingestuft werden.
  • Fettverteilung: Ob das Körperfett am Bauch oder an den Oberschenkeln haftet, macht für Ihre Gesundheit einen Unterschied. Bauchfett, das sich rund um die Organe legt, sorgt für chronische Entzündungen und erhöht das Risiko für Krebs, Diabetes Typ 2 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sitzt es an den Oberschenkeln, schadet es nicht.
  • Wassereinlagerungen: Menschen mit Wassereinlagerungen im Körper (Ödemen) sind schwerer – unabhängig von ihrer eigentlich Muskel- oder Fettmasse.
Paar kocht gemeinsam

Ernährungsberatung der AOK

Wege zur gesünderen Ernährung.

Welche Alternativen zum BMI gibt es?

Aus medizinischer und ernährungsphysiologischer Perspektive gilt es vor allem, auf den Bauchumfang zu achten. Der Taillenumfang sollte – unabhängig von der individuellen Körpergröße und -form – bei Frauen nicht über 88 cm liegen, bei Männern nicht über 102 cm. Dies lässt sich mit einem flexiblen Maßband gut selbst überprüfen. Stellen Sie sich dazu gerade hin und führen Sie das Maßband in Bauchnabelhöhe dicht um ihre Taille herum.

Die Verteilung des Bauchfetts können Sie außerdem mithilfe des Taille-Hüft-Verhältnisses (THV),  auch Waist-to-Hip-Ratio (WHR) genannt, berechnen: Bei dieser Formel bleibt das Gewicht komplett außen vor. Gemessen wird die Verteilung des Bauchfetts, indem Sie den Taillenumfang (cm) durch den Hüftumfang (cm) teilen. Ideal für Frauen sind Werte unter 0,8, für Männer unter 0,9.

Wann sollte ich meinen BMI ausrechnen?

Wenn Sie das Gefühl haben, Sie haben in den vergangenen Wochen oder Monaten stark zu- oder abgenommen, können Sie Ihren BMI über einen längeren Zeitraum beobachten. Das setzt regelmäßiges Wiegen voraus – und damit eine ständige Auseinandersetzung mit dem eigenen Körpergewicht. Vor allem Menschen mit einer Vorerkrankung wie einer Essstörung können sich davon getriggert fühlen. Häufiger als einmal in der Woche sollten Sie sich nicht wiegen. Statt auf Zahlen und Formeln zu achten, legen Sie lieber Wert darauf, Sport zu treiben, gesund zu essen und sich in Ihrer Haut wohlzufühlen.

Mit welchem BMI-Ergebnis sollte ich zum Arzt gehen?

Liegt Ihr BMI im Bereich des Untergewichts oder des Übergewichts, sollten Sie sich bei Ihrem Arzt vorstellen. Er wird Sie gründlich untersuchen und dabei beraten, wie Sie wieder in den Bereich des Normalgewichts zurückkehren können – sofern das medizinisch tatsächlich angezeigt ist. Aber auch, wenn Ihr BMI im Normalgewichtsbereich liegt und Sie dennoch das Gefühl haben, zu dick oder zu dünn zu sein, sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen. Denn es kann sein, dass bei Ihnen eine Körperbildstörung vorliegt, die Sie zu einem ungesunden Ess- und Sportverhalten verleitet.

Letzte Änderung: 26.04.2024