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Hitze: 10 Tipps zum Umgang mit extremen Temperaturen

ArtikelLesezeit: 2:00 min.
Junger Mann trinkt Wasser

Bildnachweis: © stock.adobe.com / Siphosethu F/peopleimages.com

Jeder weiß, dass der Sommer nicht nur Party ist: Heiße Tage können Kreislaufbeschwerden, geschwollene Beine und Hände, Flüssigkeitsverlust und Müdigkeit verursachen.

Durch den Klimawandel steigen die Temperaturen im Sommer noch extremer an, die Hitze wird für den menschlichen Körper zu einer Dauerbelastung. Ein bisschen Schatten und häufige Pausen reichen künftig nicht mehr aus. Wir müssen mit noch wirksameren Schutzmaßnahmen auf die steigenden Temperaturen reagieren und für körperliche Abkühlung sorgen.

Hitze: Das macht sie mit uns

Extreme Hitze macht dem Körper zu schaffen: Durch starkes Schwitzen versucht er, sich auf eine normale Körpertemperatur herabzukühlen. Dabei kommt es zu einem hohen Flüssigkeitsverlust. Wird dieser nicht ausgeglichen, droht Austrocknung. Kann der Körper die Temperatur selbst nicht senken, droht ein lebensbedrohlicher Hitzschlag.

Bei sehr hohen Außentemperaturen fällt vor allem Asthma- oder COPD-Erkrankten das Atmen schwer. Ebenfalls unangenehm sind geschwollene Beine, Knöchel oder Füße, denn bei großer Hitze weiten sich die Blutgefäße. Flüssigkeit gelangt dann in das umliegende Gewebe. Vor allem Frauen leiden unter solchen Wassereinlagerungen (Ödemen), weil das weibliche Bindegewebe schwächer ist.

Extreme Temperaturen führen außerdem häufig zu Kopfschmerzen, Schwindel und Erschöpfung bis zum Kreislaufkollaps. Auch Unkonzentriertheit und Aggressivität sind mögliche Effekte.

Die zehn besten Tipps bei großer Hitze

Diese Tipps können Ihnen helfen, Hitzewellen gesundheitlich besser zu überstehen. Teilen Sie die Tipps gerne auch mit Ihren (älteren) Nachbarn, Kollegen und Freunden – und passen Sie gut aufeinander auf.

  1. Anstrengende To-dos lieber in die frühen Morgen- oder Abendstunden legen. Lüften Sie Ihre Wohnräume nachts, morgens oder abends durch. Schließen Sie tagsüber die Fenster und dunkeln Sie sie ab.
  2. Duschen Sie lauwarm statt eiskalt. Das lauwarme Wasser erleichtert dem Körper die Wärmeabgabe.
  3. Gehen Sie nicht ohne Wasser aus dem Haus. So fällt es Ihnen leichter, den Flüssigkeitsverlust beim Schwitzen konsequent auszugleichen. Optimal ist leicht gekühltes Wasser aus einer Isolierflasche oder ungesüßter Tee. Viele Menschen haben bei großer Hitze weniger Appetit. Sie sollten das fehlende Wasser aus den Nahrungsmitteln deshalb zusätzlich aufnehmen.
  4. Wenn Sie aus dem Haus gehen, nehmen Sie beschattete Wege. Große Beton- und Asphaltflächen speichern die Hitze, das macht die Strecke noch unangenehmer für Sie.
  5. Tragen Sie dünne, lockere und helle Kleidung. Weite Hosen und Röcke ermöglichen mehr Luftzirkulation. Ziehen Sie sich aber nicht ganz aus, dann schwitzen Sie umso mehr und riskieren zudem bei ungeschützter Haut einen Sonnenbrand.
  6. Setzen Sie eine Cap oder einen Sonnenhut auf. Das Gehirn ist sehr hitzeempfindlich. Eine Sonnenbrille mit UV400-Filter schützt Ihre Augen.
  7. Schützen Sie Ihre Haut, am besten mit einer Sonnenschutzcreme mit UVA- und UVB-Filter und einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30. Denken Sie auch an besonders exponierte Stellen wie Nase, Ohren und Nacken.
  8. Nehmen Sie Blutdrucksenker, Schlafmittel, Beruhigungsmittel oder Antidepressiva ein? Dann vertragen Sie die Hitze vielleicht weniger gut als andere. Bitten Sie Ihren Arzt oder Apotheker um Rat, aber ändern Sie nicht eigenmächtig die Dosierung.
  9. Hitze stresst den Körper und kann den Blutdruck erhöhen. Durch die hohen Temperaturen sind aber auch Gefäßerweiterungen möglich, die einen Blutdruckabfall provozieren und mit Müdigkeit, Schwindel oder sogar Herzrhythmusstörungen einhergehen können. Herzkranke sollten besonders auf eine ausgeglichene Flüssigkeitszufuhr achten – nicht zu viel, nicht zu wenig. Beraten Sie sich dazu am besten mit Ihrem Arzt.
  10. Beobachten Sie bei einer Person Anzeichen eines Hitzeschlags mit Symptomen wie Bewusstseinstrübung, Fieber mit Temperaturen über 40 Grad Celsius Fieber, Bewusstlosigkeit und ausgesetztem Schwitzen, rufen Sie den Notarzt und führen Sie die Person in den Schatten oder in einen kühlen Raum. Legen Sie ihr feuchte Tücher auf und geben Sie ihr wenn möglich Wasser zu trinken.
Frau mit Headset am Computer.

AOK-Clarimedis

Medizinische Hilfe am Telefon.

Viele Städte haben öffentliche Wasserspender

In vielen Städten in Nordrhein-Westfalen gibt es frei zugänglich Wasserspender, an denen Sie Ihren Trinkwasservorrat unterwegs kostenlos auffüllen können. In Düsseldorf stehen dafür an mehreren Orten Trinkwasserbrunnen bereit, die von Juni bis Oktober in Betrieb sind. Diese Karte zeigt, wo genau. In Duisburg sind die Brunnen von März bis Oktober in Betrieb. Ein Netz aus öffentlichen Trinkwasserspendern gibt auch in Köln, in Betrieb von April bis Oktober.

Auch in Hamburg gehören öffentliche Trinkwassersäulen oder Trinkwasserbrunnen zum Stadtbild. Wichtig ist dabei natürlich, ein eigenes Trinkgefäß bei sich zu haben.

Unternehmen und Läden, die sich an dem bundesweiten Projekt „Refill Deutschland“ beteiligen, weisen mit einem Aufkleber am Ladeneingang auf kostenlose Trinkwasserspender hin. Die Refill-Website zeigt auf einer interaktiven Karte weitere Trinkbrunnen-Standorte auf.

Extreme Hitze: Gehören Sie zur Risikogruppe?

Vor allem ältere Menschen, Kinder, Herz-Kreislauf-Erkrankte und psychisch kranke Personen sollten sich bei Wetterwarnungen vor extremer Hitze möglichst vorsichtig verhalten. Bei Senioren ist die körpereigene Thermoregulation sehr viel schneller ermüdet als bei jüngeren Erwachsenen, sie überhitzen häufiger. Kinder verfügen noch nicht über die ausreichende Selbstfürsorge und müssen ans Trinken, Eincremen mit Sonnenschutz und das Tragen einer Kopfbedeckung erinnert werden. Und bei psychisch kranken Personen können sich die Symptome, getriggert durch die Hitzeeffekte oder fehlende Flüssigkeitsaufnahme, bis hin zum Suizid verstärken.

Letzte Änderung: 18.07.2023