Mitte 20 oder noch später kann sie plötzlich wieder auftauchen: die Akne. Im Alter spricht man von Spätakne – und davon sind immer mehr Erwachsene betroffen. Was die Ursachen dafür sind und wie Sie Ihre Haut jetzt behandeln.
Fachärztin für Dermatologie
ServiceCenter AOK-Clarimedis
Eine Akne plagt nicht nur Teenager. Auch im Erwachsenenalter kann die lästige Hautblüte wieder auftauchen. Akne, die über das 25. Lebensjahr hinaus immer noch besteht oder sich plötzlich neu bildet, wird als Spätakne oder Akne Tarda bezeichnet.
Dabei zeigen sich Papeln, Pusteln oder Mitesser (Komedone) vor allem am Kinn, am seitlichen Unterkieferrand sowie um den Mund herum – der sogenannten U-Zone. Zudem wirkt das Hautbild ölig und glänzend, weil die Talgdrüsen zu viel Fett produzieren. Oft sind die von Akne betroffenen Stellen auch entzündet. Manche Stellen sogar so stark, dass sich in Folge kleine eingesunkene Narben oder dunkle Pigmentflecken bilden können.
kne galt lange Zeit nur als Hauterkrankung bei Teenagern. Tatsächlich kommt sie aber auch bei Erwachsenen recht häufig vor. Einer Studie zufolge ist jede zweite Frau im Alter von 20 bis 29 Jahren von Akne betroffen. Zwischen 30 bis 39 Jahren leiden 35 Prozent der Frauen und 20 Prozent der Männer darunter. Und selbst ab 50 Jahren tritt sie noch bei 15 Prozent der Frauen und 7 Prozent der Männer auf. Was auffällt: In allen Altersgruppen ab 20 Jahren sind Frauen häufiger betroffen als Männer.
Wer bereits in jungen Jahren unter Akne gelitten hat, kann im Erwachsenenalter erneut an Akne erkranken. Dann ist eine nicht ausreichend abgeheilte Teenagerakne die mögliche Ursache für die Spätakne. Bei etwa zehn Prozent der Betroffenen ist das der Grund.
Warum eine Akne im höheren Alter allerdings zum ersten Mal entsteht, ist hingegen nicht ausreichend bekannt. Es wird vermutet, dass genetische Veranlagungen dazu beitragen können – die Akne also vererbt wird. Auch Hormone und Hormonschwankungen stehen im Verdacht, die Haut aufblühen zu lassen. Liegen noch weitere Symptome vor, könnte das auf ein PCO-Syndrom hinweisen, eine Hormonstörung bei Frauen.
Altersakne ist oft hartnäckig und mit einer langen Therapie verbunden. Es ist es ratsam, mit der Behandlung so früh wie möglich zu starten. So beugen Sie Narben vor, die durch die Akne entstehen können. Zögern Sie deshalb nicht, sich bei Hautproblemen an Ihren Haus- oder Hautarzt zu wenden – auch um andere Hauterkrankungen auszuschließen.
Behandelt wird die Spätakne abhängig von der Ursache. Eingesetzt werden dafür in der Regel Salben oder Gels mit bestimmten Wirkstoffen wie Retinoide, Azelainsäure oder Antibiotika, die auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. Antibiotika können bei der Aknebehandlung auch in Form von Tabletten eingesetzt werden. Frauen kann zudem auch eine hormonelle Therapie empfohlen werden.
Des Weiteren kann der Arzt spezielle Reinigungsprodukte und Gesichtscremes verordnen, die die Behandlung der Spätakne unterstützen können.
Häufig haben Erwachsene bereits vertraute Kosmetikprodukte, die sie seit Jahren benutzen. Tritt dann plötzlich eine Akne auf, stellt sich oft die Frage, ob die Produkte noch geeignet sind. Statt zu experimentieren, lassen Sie sich lieber von einer Kosmetikfachkraft hinsichtlich einer typen- und hautgerechten Pflege beraten. Um Akne geplagte Haut zu umsorgen, gibt es zudem ein paar Grundprinzipien, auf die Sie achten sollten:
Und das Wichtigste: Übertreiben Sie es nicht. Zu viel Pflege kann die Hautirritationen verstärken.
Stress im Griff
Lernen Sie, Ihren Stress zu verringern.
Neben der ärztlichen Behandlung und einer kosmetischen Beratung unterstützen folgende Empfehlungen Ihre Haut:
Bei einer Altersakne brauchen Sie viel Geduld. Die meisten Mittel oder medizinischen Hautpflegeprodukte müssen über einen längeren Zeitraum angewendet werden, bis sich die Haut bessert. Oft kann es sogar Jahre dauern, bis die Spätakne sich lindert oder ganz verschwindet. Ein kleiner Trost: Spätakne verläuft in den meisten Fällen eher mild. Falls Sie die Male überdecken möchten, gibt es hautverträgliches Make-up. Lassen Sie sich hierzu von einer Kosmetikfachkraft beraten.
Letzte Änderung: 28.03.2022
Einwilligungserklärung für die Nutzung der Social Media Plugins
Für die Nutzung von Social-Media Dienstangeboten diverser Unternehmen stellen wir Ihnen Social-Media-Plug-ins zur Verfügung. Diese werden in einem Zwei-Klick-Verfahren auf den Online-Angeboten der AOK eingebunden.
Die AOK erfasst selbst keinerlei personenbezogene Daten oder Informationen über deren Nutzung mittels der Social-Media-Plug-ins.
Über diese Plug-ins können jedoch Daten, auch personenbezogene Daten, an die US-amerikanischen Diensteanbieter gesendet und gegebenenfalls von diesen genutzt werden. Das hier eingesetzte Verfahren sorgt dafür, dass zunächst keine personenbezogenen Daten an die Anbieter der einzelnen Social-Media-Plug-ins weitergegeben werden, wenn Sie unser Online-Angebot nutzen. Erst wenn Sie eines der Social-Media-Plug-ins anklicken, können Daten an die Dienstanbieter übertragen und durch diese gespeichert bzw. verarbeitet werden.