Etwa zwischen dem 44. und dem 54. Lebensjahr erlebt jede Frau in die Wechseljahre. Die Hormonproduktion nimmt ab, die Menstruation wird unregelmäßig und bleibt im Laufe des Klimakteriums ganz aus. Manche Frauen haben Schmerzen oder Stimmungsschwankungen, bis hin zur Depression. Bei 50 Prozent der Frauen liegt der Zeitpunkt der letzten Regelblutung bei 52 Jahren.
Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
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Interessant ist, dass viele Frauen den Beginn der Wechseljahre gar nicht mitbekommen. Sie entwickeln typische, aber wenig bekannte Begleitsymptome wie Blasenschwäche, Schlafstörungen oder nächtliches Wasserlassen, bringen das aber nicht in Zusammenhang mit den hormonellen Veränderungen.
Erste Anzeichen für die Wechseljahre können sein:
Unser Wechseljahre-Test kann Ihnen helfen, Ihre Situation selbst einzuordnen. Übrigens: Nur ein Drittel aller Frauen haben überhaupt schwere Beschwerden während der Wechseljahre. Ein weiteres Drittel empfindet nur leichte Symptome und das letzte Drittel hat keine Probleme während der hormonellen Umstellung.
Die Wechseljahre sind ein Prozess, der sich in vier Phasen über mehrere Jahre zieht. Phase 1 ist die Prämenopause. Sie beginnt rund um das 40. Lebensjahr. Der Menstruationszyklus verändert sich und die ersten Symptome treten auf. Frauen werden mit einem gewissen Vorrat an Eizellen geboren. Im Laufe des Lebens nimmt die Zahl der noch vorhandenen Eizellen ab. Weil aber die Östrogenproduktion an die Eizellen gekoppelt ist, verändert sich die Hormonproduktion unweigerlich. Die Progesteron- und Östrogenspiegel senken sich langsam ab.
Phase 2 ist die Perimenopause, rund ein bis zwei Jahre vor und bis zu ein Jahr nach der letzten Regelblutung. Im Laufe dessen stellen die Eierstöcke die Östrogenproduktion komplett ein. Das äußert sich häufig in einer deutlichen Zunahme der Beschwerden wie Hitzewallungen, Schweißausbrüchen, Stimmungsschwankungen und Konzentrationsstörungen. Hier kann es zu extremen Hormonschwankungen kommen. Der Östrogenspiegel ist phasenweise sehr hoch und fällt dann abrupt ab. Eine Schwangerschaft ist theoretisch noch möglich, aber sehr unwahrscheinlich. Dennoch sollten Frauen in den Wechseljahren verhüten.
Die Menopause ist der Zeitpunkt der letzten Regelblutung.
Direkt darauf folgt die Phase 3, die Postmenopause. Der Hormonhaushalt pendelt sich in neuer Zusammensetzung ein, eventuelle Hitzewallungen nehmen ab. Der niedrige Östrogenspiegel kann die Schlaflosigkeit aufrechterhalten, die Haare dünner, die Schleimhäute trockener und die Falten tiefer werden lassen. Frauen sollten ab jetzt besonders auf ihren Vitamin-D- und Kalziumhaushalt achten, um Osteoporose vorzubeugen. Weil auch die Muskeln erschlaffen, bekommen einige Frauen Rückenschmerzen. Hier kann Rückentraining helfen. Außerdem steigt das Risiko für Diabetes-Typ-2 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Ein besonders häufiges Symptom in allen Phasen der Wechseljahre sind Hitzewallungen: eine plötzliche Hitze, die sich wellenartig über Oberkörper, Hals und Gesicht ausbreitet. Gefolgt von einem roten Kopf und minutenlangem Schweißausbruch. Wechselduschen können Hitzewallungen lindern. Sie erhöhen die Elastizität der Blutgefäße, regen den Blutkreislauf an und die Wärme wird schneller abtransportiert. Regelmäßiger Sport stabilisiert den Blutdruck und hilft dem Gehirn, den „Temperaturregler“ im Gleichgewicht zu halten. Achtsamkeitsübungen und Entspannungsmethoden wie Yoga oder Pilates fördern einen stressfreien Alltag und reduzieren die Wahrscheinlichkeit von Hitzewallungen.
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Folge 28: Wechseljahre: Mehr als „nur“ Hitzewallungen
Im Alter von 52 Jahren haben die meisten Frauen ihre letzte Regelblutung. Das gilt als Beginn der Wechseljahre, und viele Frauen erleben dann gesundheitliche Probleme wie Hitzewallungen, Schweißausbrüche. Doch was die meisten nicht wissen: Die erste Phase der Wechseljahre – die sogenannte Perimenopause – geht schon viel früher los. Bereits mit 40 Jahren oder noch früher erleben Frauen körperliche Veränderungen. Durch die Hormonschwankungen verändert sich der Zyklus und das kann zu verschiedenen Beschwerden führen, etwa Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen. Und diese können den Alltag und die Leistungsfähigkeit erheblich beeinträchtigen.
Warum und wann es hilfreich ist, sich an die Frauenärztin zu wenden und über die Beschwerden zu reden, das ist Thema der aktuellen Folge „Auf Herz & Ohren“. Doc Caro spricht mit der Frauenärztin Dr. Anneliese Schwenkhagen darüber, was Frauen durch diese Phase hilft. Welche Anzeichen deuten auf die Wechseljahre hin? Was können Frauen gegen die Symptome tun? Wie wirken sich die Wechseljahre auf die Sexualität aus? Wann kommt eine Hormonersatztherapie infrage? Diese Fragen klärt Doc Caro in dieser Folge.
Weil Östrogen eine Art Gute-Laune-Hormon ist, kann seine absinkende Konzentration im weiblichen Körper auf die Stimmung schlagen. Stimmungsschwankungen, Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit treten häufiger auf, ebenso Nervosität, Reizbarkeit und Aggressivität. Wenn Sie ein Gefühl tiefer Schwermut und innerer Leere haben, kann es sein, dass Sie an einer Depression leiden. Suchen Sie sich in diesem Fall bitte unbedingt ärztlichen Rat.
Wenn Sie das 40. Lebensjahr überschritten haben, sollten Sie besonders aufmerksam in sich hineinhorchen und Veränderungen an Ihrem Körper und Zyklus beobachten. Am besten ist, Sie führen einen Zykluskalender. Wenn Sie Symptome haben, lassen Sie sich in Ihrer gynäkologischen Praxis beraten. Warten Sie nicht bis zur nächsten jährlichen Krebsvorsorge. Die Therapieformen von Wechseljahrsbeschwerden haben sich in den vergangenen Jahren deutlich weiterentwickelt, sodass es auch bei einer Hormonersatztherapie unterschiedliche Optionen gibt. Dazu gehören sowohl synthetische als auch bioidentische Hormone. Auch pflanzliche Mittel wie Traubensilberkerze gegen Hitzewallungen können bei leichten Beschwerden helfen.
Letzte Änderung: 24.03.2023
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