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Psychische Verspannungen: Symptome, Ursachen und Therapie

ArtikelLesezeit: 2:00 min.
Frau sitzt am Schreibtisch, die Hände im Nacken und die Augen gschlossen

Bildnachweis: © stock.adobe.com / NINENII

Wenn Ihnen der Stress sprichwörtlich im Nacken sitzt: Psychische Verspannungen können Sie genauso stark beeinflussen wie körperliche Spannungen. Doch wie entstehen diese Spannungen, welche Symptome bringen sie mit sich und was können Sie dagegen tun?

Was sind psychische Verspannungen?

Wenn von Verspannungen gesprochen wird, sind meist muskuläre Probleme als Folge von einseitiger körperlicher Belastung gemeint: durch eine ungünstige Körperhaltung zum Beispiel, durch langes Sitzen am Arbeitsplatz oder durch Bewegungsmangel.

Doch steht die Psyche unter Druck, reagiert der Körper ebenfalls häufig mit Muskelanspannung – eine Art Schutzmechanismus gegen Belastungen. Dieser Zusammenhang von psychischer Beanspruchung und einer körperlichen Reaktion wird als psychosomatisch bezeichnet.

Wie entstehen psychische Verspannungen?

Emotionale und körperliche Anspannung gehen oft Hand in Hand – das kennen Sie vielleicht von bestimmten Kopfschmerzarten oder vom Zähneknirschen. So ist einer der Hauptauslöser für psychische Verspannungen anhaltender Stress, der etwa durch berufliche Überlastung, finanzielle Sorgen oder persönliche Konflikte entstehen kann. Dauerhafter Leistungsdruck, Überforderung und das Gefühl, ständig „funktionieren" zu müssen, setzen Körper und Geist ebenfalls unter Anspannung. Und auch psychische Belastungen wie Traumata sowie Trauer, Wut und Angst werden häufig körperlich manifestiert.

Wenn wir gestresst oder ängstlich sind, schüttet der Körper Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol aus. Die Muskeln straffen sich, um auf eine potenzielle Bedrohung vorbereitet zu sein. Wenn dieser Zustand andauert, bleiben die Muskeln in diesem Zustand – häufig mit Verspannungen als Folge.

Psychische Verspannungen: Symptome

Die Symptome sind vielfältig und betreffen sowohl Körper als auch Geist. Wie der Begriff verrät, handelt es sich häufig vor allem anhaltende muskuläre Verspannungen im Nacken, in den Schultern und im Rücken. Doch es gibt weitere typische Anzeichen, die über die eigentliche Muskelverspannung hinausgehen:

  • Erschöpfung und Müdigkeit: ein ständiges Gefühl der Erschöpfung und Antriebslosigkeit, selbst nach ausreichend Schlaf
  • Innere Unruhe: Rastlosigkeit und Nervosität, oft verbunden mit einem erhöhten Puls oder leichtem Zittern, die das Gefühl von Unausgeglichenheit verstärken
  • Schlafstörungen: Einschlaf- oder Durchschlafprobleme, häufig ausgelöst durch kreisende Gedanken oder Sorgen
  • Kopfschmerzen: Spannungskopfschmerzen oder Migräneanfälle
  • Verdauungsprobleme: Bauchschmerzen, Völlegefühl oder Übelkeit
  • Reizbarkeit und Konzentrationsprobleme: Betroffene reagieren oft gereizt und haben Schwierigkeiten, sich zu fokussieren oder aufmerksam bei der Sache zu bleiben.

Diese Symptome sind von Person zu Person unterschiedlich und auch unterschiedlich stark ausgeprägt. Langfristig können psychische Verspannungen zu ernsteren gesundheitlichen Problemen führen und Folgeprobleme wie Fehlhaltungen mit sich bringen. In vielen Fällen werden sie jedoch erst recht spät erkannt, da häufig erst einmal körperliche Hintergründe vermutet werden.
 

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Wie löst man psychische Verspannungen?

Strategien im Umgang mit psychischen Verspannungen können sein:

  • Entspannungstechniken: Methoden wie Progressive Muskelentspannung, autogenes Training und Yoga helfen, körperliche Anspannung abzubauen und den Geist zur Ruhe zu bringen. Regelmäßiges Training kann die Stressresistenz langfristig verbessern.
  • Achtsamkeit und Meditation: Praktiken wie Meditation oder Achtsamkeitsübungen fördern den bewussten Umgang mit Stress und helfen, belastende Gedankenmuster zu erkennen und loszulassen. Diese Methoden senken das Stresslevel und fördern die innere Gelassenheit.
  • Körpertherapien: Massagen, Akupunktur und Physiotherapie lösen muskuläre Spannungen und unterstützen die Entspannung sowie das Bewusstsein für den Körper.
  • Psychotherapie: Gesprächstherapie oder kognitive Verhaltenstherapie helfen, die zugrunde liegenden emotionalen Ursachen der Verspannungen zu identifizieren und aufzuarbeiten. Hier können auch Techniken zur Stressbewältigung und Resilienz gefördert werden.
  • Bewegung und Sport: Regelmäßige körperliche Aktivität, besonders moderates Ausdauertraining, baut Stresshormone ab und fördert das Wohlbefinden. Auch achtsame Bewegungsformen wie Tai Chi oder Qigong sind empfehlenswert.

Da anhaltender Stress als Hauptauslöser für psychische Verspannungen gilt, können bei Bedarf weitere Methoden zur Stressbewältigung zu den genannten Strategien hinzugefügt werden, zum Beispiel Förderung der Selbstfürsorge, Abbau von Belastungen und Anforderungen sowie der Aufbau von Ressourcen und die Stärkung der Handlungsfähigkeit.

Wenden Sie sich an einen Hausarzt oder Facharzt, um die passende Behandlungsoption zu finden. Vielen Betroffenen hilft eine Kombination dieser Ansätze, um psychische Verspannungen ganzheitlich zu lösen und auch auf längere Sicht zu mehr innerer Balance zu finden.
 

Letzte Änderung: 20.11.2024