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Milch: Die weiße Versuchung

ArtikelLesezeit: 4:00 min.
Lachende Frau hält ein Glas MIlch in der Hand

Bildnachweis: © stock.adobe.com / Dragana Gordic

Neben Kuhmilch gibt es viele Alternativen: Etwa aus Soja, Hafer oder Nüssen. Wir stellen Milchalternativen vor, klären die Vorteile der pflanzlichen Drinks und welche Schwachstellen sie haben. Dazu gibt es leckere Rezepte mit Milch.

Expertenbild

Der Experte zum Thema

Markus Brune

Ernährungsberater
ServiceCenter AOK-Clarimedis

Warum ist Milch gesund?

Da gibt es eine Menge Gründe: Milch liefert hochwertige Eiweiße, also Proteine. Sie sind unter anderem wichtig für unsere Muskeln. Kuhmilch ist zudem eine der wichtigsten Kalziumquellen überhaupt. Bis zu 60 Prozent unseres Kalziumbedarfs decken wir aus Milch und Milchprodukten wie Joghurt oder Käse. Kalzium unterstützt den Aufbau gesunder Knochen. Im höheren Alter hilft es dabei, den Knochenabbau zu verlangsamen. So wirkt es etwa Osteoporose entgegen.

In Milch stecken noch eine Menge weiterer gesunder Nährstoffe und Vitamine: etwa Jod, Vitamin B und Vitamin B12. Der enthaltene Milchzucker liefert dem Körper außerdem Energie. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat Orientierungswerte geschaffen. Sie zeigen, wie viel an Milchprodukten ein Erwachsener täglich etwa essen sollte.

H-Milch oder Frischmilch – was sind die Unterschiede?

Die Milchvarianten sind unterschiedlich lange haltbar – je nach Herstellungsverfahren:

Frischmilch

Frischmilch ist nah an Rohmilch. Doch auch sie wird immer pasteurisiert. Dazu wird sie für 15 bis 30 Sekunden auf etwa 75 Grad Celsius erwärmt. Schon bei dieser Temperatur sterben die meisten Bakterien und Hefen ab. Sie könnten gesundheitsschädlich sein. Nährstoffe und Geschmack bleiben beim Pasteurisieren aber weitgehend erhalten. Frischmilch muss kühl gelagert werden, egal, ob ungeöffnet oder geöffnet. Ungeöffnet hält sie bis zu zehn Tage. Einmal angebrochen sollte man sie innerhalb von drei Tagen verbrauchen.

Länger haltbare Milch (ESL)

Die Abkürzung ESL steht für das englische Extended Shelf Life. Das heißt so viel wie im Kühlregal länger haltbar. Um das zu erreichen, wird die Milch für ein bis drei Sekunden auf 127 Grad Celsius erhitzt. Manchmal auch gefiltert und anschließend erhitzt. So lässt sich ESL-Milch ungeöffnet bis zu drei Wochen im Kühlschrank lagern. Geöffnet sollte sie innerhalb von drei Tagen verzehrt werden. Der Vitamingehalt liegt zwischen Frisch- und H-Milch.
 

H-Milch

Haltbare Milch kann bei Zimmertemperatur maximal sechs Monate gelagert werden. Geöffnet gehört sie in den Kühlschrank. Die Hersteller erhitzen die Milch für einige Sekunden auf 135 bis 150 Grad Celsius und kühlen sie anschließend sofort ab. Das tötet alle Keime ab. Die Milch verliert durch dieses Verfahren allerdings bis zu einem Fünftel ihrer Vitamine.

Frau kocht und probiert ihr Essen

Fragen zur Ernährung?

Hier geht es zu den Ernährungs- und Kochkursen der AOK.

Milch ist kein Getränk, sondern ein Nahrungsmittel. Das liegt am hohen Nährstoffgehalt. Deshalb Vorsicht vor übermäßigem Verzehr fettreicher Milchprodukte. Sie enthalten viel Milcheiweiß, Fett und Cholesterin. Wer Durst hat, greift lieber zu Wasser, Saftschorlen oder ungesüßtem Tee.

Kann es sein, dass ich keine Milch vertrage?

Ja. Etwa 15 Prozent der Deutschen leiden unter Laktoseintoleranz. Nehmen sie zu viele Milchprodukte zu sich, bekommen sie Blähungen oder haben Durchfall. Einigen wird übel oder sie müssen sich gar übergeben. Der Grund: Den Betroffenen fehlt das Enzym Laktase. Es spaltet den Milchzucker auf und macht ihn verdaulich.

Dank laktosefreier Produkte müssen auch laktoseintolerante Menschen nicht auf Milchprodukte verzichten. Supermärkte haben neben laktosefreier Milch oft auch Joghurt, Käse und andere Varianten im Regal. Zudem sind Milchalternativen auf Pflanzenbasis eine gute Wahl, da sie keine Laktose enthalten.

Kuhmilch vs. Pflanzendrinks: Vor- und Nachteile

Die Frage, ob Kuhmilch gesünder ist als pflanzliche Alternativen, lässt sich nicht pauschal beantworten. Wer Kuhmilch nicht gut verträgt, ist mit Ersatz aus Getreide, Nüssen oder Hülsenfrüchten vielleicht gut beraten. Wer auf proteinreiche Ernährung setzt, kommt hingegen kaum an Milchprodukten vorbei.

Dazu kommt, dass sich die Zusammensetzung der einzelnen Milchalternativen stark unterscheidet. Faktoren wie zugesetzter Zucker, ergänzte Vitamine oder Mineralstoffe und der Fettgehalt sind wichtig, um zu beurteilen, ob ein Produkt gesund ist.

Auch die Umweltbilanz lässt sich nicht einheitlich bewerten. Hierzu fehlen bislang verlässliche, vergleichbare Daten. Klar ist: Pflanzliche Milchalternativen stoßen bei der Produktion weniger Treibhausgase aus als Kuhmilch. Doch auch andere Faktoren spielen eine Rolle, zum Beispiel Anbauart und -region, Wasserverbrauch, Platzbedarf an Ackerfläche und die Transportwege. Wie die Milchalternativen geschmacklich abschneiden, muss jeder ohnehin selbst probieren.

Die Nachfrage an Milchalternativen wächst weiter: 2021 wurden 42 Prozent mehr Pflanzendrinks nach Deutschland importiert als im Jahr davor. Laut des Bundeszentrums für Ernährung sind die Importe seit 2017 um mehr als das Dreifache gestiegen. 

Die Nachfrage an Milchalternativen wächst: Zwischen August 2019 und August 2020 wuchs der Absatz um knapp die Hälfte (47 %). Das zeigen Daten des Marktforschungsunternehmens Nielsen.

Pflanzendrinks

Vorteile:

  • Sind rein pflanzlich und daher für Veganer geeignet
  • Enthalten kein Cholesterin
  • Sind reich an ungesättigten Fettsäuren

Nachteile:

  • Enthalten (deutlich) weniger Protein als Milch
  • Enthalten weniger Kalzium und kein Vitamin D. Das braucht der Körper, um Kalzium aufzunehmen. Dies wird teilweise zusätzlich zugesetzt.
  • Brauchen teils sehr viel Wasser zur Herstellung (z. B. Nüsse)

Milch

Vorteile:

  • Enthält viel Kalzium
  • Ist reich an Vitaminen
  • Ist proteinreich

Nachteile:

  • Enthält Laktose, die für manche unverträglich ist
  • Bei der Produktion entstehen deutlich mehr Treibhausgase als bei Pflanzendrinks
  • Vor allem fettreiche Milchprodukte sollten nicht zu häufig verzehrt werden

Welche Milchalternativen gibt es?

Mittlerweile gibt es viele Alternativen zur Kuhmilch. Gut für Leute, die keine Kuhmilch vertragen, sich vegan ernähren oder einfach Abwechslung möchten. Die Herstellung der Drinks ist simpel: Grundzutat zerkleinern, Wasser hinzufügen und fertig. Oft setzen Hersteller noch Vitamine, Mineralstoffe oder auch Zucker zu. Wir stellen verschiedene Milchalternativen vor.

Sojadrinks

Sojadrinks sind reich an ungesättigten Fettsäuren. Sie enthalten viel Protein, aber kein Cholesterin. Außerdem sind sie deutlich kalorienärmer. Allerdings enthalten sie auch wesentlich weniger Kalzium als Kuhmilch, wenn es nicht zusätzlich zugesetzt wurde.

Mandeldrinks

In Mandeldrinks stecken vergleichsweise viele Mineralien wie Kalzium und Magnesium. Allerdings enthalten sie deutlich weniger Protein als Milch. Nussallergiker sollten eine andere Alternative suchen.

Reisdrinks

Reisdrinks sind glutenfrei. Gut für Menschen, die unter Zöliakie (Gluten-Unverträglichkeit) leiden. Die Milchalternative gilt zudem als arm an allergieauslösenden Stoffen.

Haferdrinks

Haferdrinks enthalten kein Cholesterin. Sie sind meist deutlich ärmer an Nährstoffen als Kuhmilch. Von den gesunden, sättigenden Ballaststoffen des Hafers ist oft nicht mehr viel enthalten. Wer auf Gluten allergisch reagiert, sollte Haferdrinks meiden.

Erbsendrinks

Erbsendrinks liefern ähnlich viel Protein wie Kuhmilch und versorgen den Körper mit Kalzium und Magnesium. Vorteil für Allergiker: Erbsendrinks enthalten keine Nüsse, Gluten oder Soja. 

Hanfdrinks

Hanfdrinks enthalten gesunde Omega-3-Fettsäuren. Damit können sie helfen, das Herz gesund zu halten und den Cholesterinwert zu senken. Weiteres Plus: Die Hanfdrinks sind reich an Magnesium.

Lupinendrinks

Lupinendrinks sind unter den Milchalternativen recht unbekannt. Dabei liefern sie vergleichsweise viel Protein. Lupinen werden außerdem vereinzelt in Deutschland angebaut, etwa am Bodensee. Der Drink aus der Hülsenfrucht gilt allerdings als möglicher Allergieauslöser, etwa bei einer Erdnussallergie.

Laut EU-Recht dürfen Produkte nur als „Milch“ bezeichnet werden, wenn der Grundstoff von Tieren stammt. Also beispielsweise von Kühen oder Ziegen. Milchalternativen aus Hafer, Soja und Co. heißen deshalb oft „Drink“.

Testen Sie Ihr Milch-Wissen

Wie hoch wird H-Milch erhitzt? Und wie lange hält frische Milch noch mal? Testen Sie in unserem Quiz, ob Sie ein Milchexperte sind.

Milch-Quiz: Wie gut kennen Sie sich aus?

Frage 1 von 7:

Auf wie viel Grad Celsius wird H-Milch mindestens erhitzt?

Bitte beantworten Sie die Frage, um fortzufahren.

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Leider falsch. Richtig ist: H-Milch wird zur Konservierung auf mindestens 135° C erhitzt. Das macht sie besonders haltbar.

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Leider falsch. Richtig ist: H-Milch wird zur Konservierung auf mindestens 135° C erhitzt. Das macht sie besonders haltbar.

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Richtig.

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Frage 2 von 7:

Eiweiße, auch Proteine genannt, sind wichtig für Zellen, Muskeln, Organe und Knochen. Welches dieser Milchprodukte hat den höchsten Eiweißgehalt?

Bitte beantworten Sie die Frage, um fortzufahren.

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Richtig!

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Falsch

Leider falsch. Quark hat den höchsten Eiweißgehalt.

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Leider falsch. Quark hat den höchsten Eiweißgehalt.

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Frage 3 von 7:

Welche Ursache hat eine Laktoseintoleranz?

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Leider falsch. Richtig ist: Wer eine Laktoseintoleranz hat, kann keinen Milchzucker spalten.

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Richtig

Richtig.

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Leider falsch. Richtig ist: Wer eine Laktoseintoleranz hat, kann keinen Milchzucker spalten.

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Frage 4 von 7:

Wie lange hält eine ungeöffnete Packung Frischmilch im Kühlschrank?

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Falsch

Leider falsch. Frischmilch ist ungeöffnet und kühl gelagert etwa sechs bis zehn Tage genießbar.

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Richtig

Richtig.

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Falsch

Leider falsch. Frischmilch ist ungeöffnet und kühl gelagert etwa sechs bis zehn Tage genießbar.

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Frage 5 von 7:

Je höher die Milch bei der Vorbehandlung erhitzt wird, desto länger ist sie haltbar. Allerdings verliert sie mit steigender Temperatur auch ...

Bitte beantworten Sie die Frage, um fortzufahren.

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Richtig

Richtig.

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Falsch

Leider falsch. Milch verliert mit steigender Temperatur bis zu 20 Prozent der Vitamine.

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Falsch

Leider falsch. Milch verliert mit steigender Temperatur bis zu 20 Prozent der Vitamine

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Frage 6 von 7:

Als Kalziumlieferant ist Milch kaum zu schlagen. Warum ist Kalzium denn für den Körper wichtig?

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Falsch

Leider falsch. Kalzium ist wichtig für unsere Knochen und Zähne.

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Falsch

Leider falsch. Kalzium ist wichtig für unsere Knochen und Zähne.

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Richtig!

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Frage 7 von 7:

Wozu wird Milch pasteurisiert?

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Richtig

Richtig!

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Falsch

Leider falsch. Durch das Pasteurisieren werden krank machende Keime abgetötet.

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Falsch

Leider falsch. Durch das Pasteurisieren werden krank machende Keime abgetötet.

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Da geht noch mehr!

Es lohnt sich, mehr über Milch in Erfahrung zu bringen! Wichtige Informationen rund um den weißen Muntermacher finden Sie hier auf vigo.de.

Quiz wiederholen

Gut gemacht!

Bei dem breiten Milchangebot im Supermarkt ist es nicht einfach, die richtige Wahl zu treffen. Doch Sie kennen sich mit den gängigen Milchsorten bereits ganz gut aus.

Quiz wiederholen

Hervorragend!

Der Test zeigt, dass Sie ein echter Milchexperte sind. Sie wissen genau über Frischmilch, H-Milch und Co. Bescheid.

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Letzte Änderung: 07.10.2024