Die einen denken beim Begriff Altern an graue Haare, Falten und verschiedene Gebrechen. Andere sehen dem Älterwerden gelassen entgegen. Wir erklären, wie der Körper altert und warum ewiges Leben unwahrscheinlich ist. Plus: Tipps, was Sie tun können, um gesund zu altern.
Fachärztin für Innere Medizin
ServiceCenter AOK-Clarimedis
Der menschliche Körper altert ab dem ersten Tag unseres Lebens. Aufhalten lässt sich der Prozess nicht. In vielen Situationen passt daher das Sprichwort „Man ist so alt, wie man sich fühlt“. Körperlich merken jedoch die meisten ab Ende zwanzig erste Veränderungen.
Ausdauer und Kraft beginnen nachzulassen, die Haut verliert an Spannkraft und mit Mitte dreißig haben die meisten mindestens einige graue Haare entdeckt. Bei beiden Geschlechtern nimmt die Fruchtbarkeit ab. Auch das Gehör wird schlechter. In unserem Selbsttest erfahren Sie, ob Sie gut hören.
Alterserscheinungen treten an vielen verschiedenen Stellen auf. Wie sie sich im Alltag konkret zeigen und wann man sich davon eingeschränkt fühlt, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Altern ist ein sehr komplexer Prozess. Einige Anzeichen erleben Sie am eigenen Körper: Während der eine merkt, dass er weniger fit ist, kämpfen andere mit grauen Haaren und Falten. Wir haben einige Anti-Aging-Tipps.
Biologisch betrachtet muss der Körper – vereinfacht gesagt – Zellen und Gewebe immer wieder erneuern und dabei mögliche Schäden reparieren. Das gelingt mit zunehmendem Alter schwieriger. Zudem können sich die menschlichen Zellen nach heutigem Kenntnisstand nicht ewig regenerieren. Die Folge: Mit dem Alter büßt der Körper manche Funktionen nach und nach ein. Auch Erkrankungen nehmen zu, beispielsweise Demenz, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes.
Chronologisches Alter meint die Jahre, die ein Mensch bislang gelebt hat. Diese reine Zahl sagt jedoch wenig über die Gesundheit sowie die körperliche und geistige Fitness eines Einzelnen aus. Daher gibt es auch den Begriff des biologischen Alters.
Das biologischeAlter nimmt weit mehr Komponenten in den Blick als die reinen Lebensjahre. Es berücksichtigt auch Lebensumstände, das eigene Verhalten und das Umfeld einer Person. Das biologische Alter können Sie durch Ihren Lebenswandel ein Stück weit beeinflussen.
Es gibt verschiedene Faktoren, die einen Einfluss darauf haben, wie alt jemand wird. Dazu zählen unter anderem:
Laut Daten der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) stieg die Lebenserwartung in den vergangenen 55 Jahren in verschiedenen europäischen Ländern kontinuierlich an. Vergleicht man die durchschnittliche Lebenserwartung von Menschen in verschiedenen Ländern, zeigen sich durchaus Unterschiede. Demnach ist die durchschnittliche Lebenserwartung in verschiedenen afrikanischen Ländern deutlich niedriger als in wohlhabenden, weit entwickelten Nationen wie Australien, China oder Deutschland. Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes liegt die Lebenserwartung für Jungen, die nun in Deutschland geboren werden, übrigens bei rund 79 Jahren. Für Mädchen bei etwa 83 Jahren.
Global gesehen haben Frauen tatsächlich statistisch gesehen eine höhere Lebenserwartung als Männer. Welche Ursachen dahinterstecken, wird weiter erforscht. Ein allgemein gesünderer Lebenswandel scheint eine Rolle zu spielen. Doch auch die Gene könnten ein Grund für die höhere Lebenserwartung sein. Während Männer ein X- und ein Y-Chromosom haben, sind es bei Frauen zwei X-Chromosomen. Genetische Informationen liegen hier also doppelt vor. Forscher haben Hinweise darauf, dass dies hilft, Gendefekte und Mutationen leichter zu beheben beziehungsweise auszugleichen. Auch der Hormonspiegel könnte die Lebenserwartung zugunsten der Frauen beeinflussen.
Die Französin Jeanne Calment gilt im Moment wissenschaftlich anerkannt als der älteste Mensch der Welt. Sie starb 1997 im Alter von 122 Jahren. Ob es ein maximales Alter bei Menschen gibt, ist eine unter Forschern viel diskutierte Frage. Einige Untersuchungen legen nahe, dass Menschen höchstens 125 Jahre alt werden können. In einer 2021 veröffentlichten Studie zur künftigen Lebenserwartung schreiben die Autoren, dass Menschen in sehr seltenen Fällen auch über 140 Jahre alt werden können. Eine andere Analyse zur maximalen Lebensdauer aus dem gleichen Jahr geht davon aus, dass Menschen nicht älter als 150 Jahre alt werden können. Die Begründung der Wissenschaftler: Die Körperzellen regenerieren sich immer langsamer und hören irgendwann ganz damit auf. Der Körper stirbt dann unweigerlich.
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Ihr persönlicher Lebensstil hat große Auswirkungen auf das Altern. Wer gesund alt werden möchte, muss möglichst früh den Grundstein legen. Wir haben einige Tipps, damit Sie möglichst gut altern.
Bewegung hält fit und gesund. Außerdem trainieren Sie so Ihr Immunsystem und bauen Stress ab. Hier haben wir Hinweise, welche Sportarten Anfänger ausprobieren können. Im Alter baut sich Muskelmasse schneller ab. Gezielte Bewegung kann dem vorbeugen. Außerdem festigt sie die Knochen. Gelenkschonende Sportarten wie Radfahren oder Aquasport stärken die Ausdauer. Leichtes Krafttraining hilft beim Muskelaufbau. Bei bestehenden Erkrankungen klären Sie in der Arztpraxis ab, welche Sportarten für Sie am besten geeignet sind.
Essen Sie möglichst ausgewogen, vitaminreich. Greifen Sie also möglichst häufig zu Obst und Gemüse – möglichst regional und saisonal. Essen Sie nicht zu häufig Fleisch und fettige Speisen. Auch Zucker und Süßigkeiten sollten Sie in Maßen genießen. Trinken Sie zudem ausreichend. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt mindestens 1,5 Liter täglich. Greifen Sie am besten zu Wasser oder ungesüßtem Tee.
Gehen Sie regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen. Diese helfen, mögliche Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Wer regelmäßig und ausreichend schläft, tut sich etwas Gutes. Denn der Körper braucht Zeit, um sich zu regenerieren und zu erholen. Mindestens sieben Stunden sollten es pro Nacht sein. Wir haben Tipps für einen gesunden Schlaf.
Andauernder Stress belastet Körper und Seele und lässt uns schlechter altern. Entspannungsmethoden und Achtsamkeitsübungen wirken dem entgegen. Im gib8-Podcast „Stress lass nach“ berichtet Rapper Curse über seine Erfahrungen.
Rauchen lässt zum Beispiel die Haut schneller altern. Wir haben Tipps, wie Sie Nichtraucher werden. Auch Alkohol ist für den Körper ungesund. Er erhöht genau wie Nikotin das Risiko etwa für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Hier können Sie Ihr Herzalter bestimmen.
Bleiben Sie offen und neugierig. Hinterfragen Sie Routinen: Nehmen Sie mal einen anderen Weg für den Spaziergang mit dem Hund. Probieren Sie ein neues Hobby aus, engagieren Sie sich in einem Verein oder lösen Sie Rätsel: Hauptsache Sie fordern sich mit kleinen Dingen heraus. Das hält den Kopf auch im Alter möglichst fit.
Für die geistige Stimulation ist auch der Austausch mit anderen Menschen wichtig. Pflegen Sie daher Ihr soziales Netzwerk. Halten Sie Kontakt zur Familie sowie zu Freunden und Nachbarn.
Aktuelle Forschung rund ums Älterwerden leistet das Deutsche Zentrum für Altersfragen.
Letzte Änderung: 13.04.2022
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